Jede Schwangerschaft ist wieder eine Erste – egal ob das physisch so ist oder ob die Mama schon einige Male gebären durfte. Das zeigt mir auch meine dritte. Die Symptome in den ersten 17 Wochen erlebte ich zB. zum ersten Mal so intensiv. Auch graben sich andere Ängste, Unsicherheiten und Gedanken an die Oberfläche, welche ich in den ersten beiden Schwangerschaften irgendwie grazil überhören konnte (trotz meiner beiden tollen Erfahrungen, mehr Knowhow durch die Ausbildung und viel persönlicher Weiterentwicklung…).

Ich bin der Überzeugung, dass alle körperlichen Symptome einen seelischen, emotionalen Ursprung haben. Und finde es faszinierend, mich auf das Erkennen dessen zu fokussieren (was nicht heisst, dass ich es immer erkenne, und das ist auch okey 🙂

In den ersten anderthalb Trimestern waren wir also in der Schweiz und in Sardinien. Ich öffnete mich Fragen wie, „Wohin soll unser nächster Schritt uns führen“, „Wie und wo möchte ich gebären“, „Was für Impulse sendet mir mein Körper“, „Sehne ich mich nach einem Nestchen“, „Was für ein Ort ist der nächste für uns“?

Die Optionen sind eigentlich endlos – was es nicht unbedingt einfacher macht 😉 Das Leben bietet uns Möglichkeiten, zum Beispiel eine Wohnung ab Frühling. Also spürten wir rein: Der Kopf denkt, „oh wie praktisch, das wäre zeitlich perfekt, dann haben wir ein Nestchen zum Landen.“ Und ja, das würde alles stimmen. Doch der Impuls, uns für diese zu bewerben, bleibt klar aus. Also liegt eine andere Wegabzweigung vor uns.

Das Thema Vertrauen ist seit Beginn sehr präsent. Ich lerne weiter zu vertrauen. Vertrauen in die Entscheidungen, die ich treffe. Auch wenn ein Teil in mir Angst hat, sich unsicher fühlt… Zu erfahren, dass das nicht automatisch heisst, dass die Entscheidung „falsch“ ist. Vertrauen in meinen Körper. Vertrauen in das Leben. Es arbeitet immer für uns, auch wenn es sich in gewissen Momenten nicht danach anfühlt. Und von Moment zu Moment zu erkennen, was es gerade braucht.

Ich lerne weiter zu unterscheiden, wann sich eine Entscheidung leicht und weit anfühlt – und wann schwer und eng. Die Schwangerschaft hilft mir, mich noch präziser damit zu schulen.

Gedanken zum Geburtsszenario
Jetzt sitze ich gerade im 7. Monat schwanger in einem Café in Vueltas, auf La Gomera. Unser Gefühl war, mindestens mal für die nächsten 6 Wochen ein Apartamento hier zu mieten und diese Insel zu erfühlen. Es fühlt sich in jeder Zelle des Körpers richtig an, hier zu sein. Auch wenn der Kopf noch nicht weiss, für wie lange tatsächlich und wieso denn eigentlich. Es stellen sich Fragen wie: Sollen wir nach den 6 Wochen wieder zurück in die Schweiz, für die Geburt? Oder bleiben wir auf dieser Insel und gebären mit einer Hebamme aus Teneriffa, welche ich bereits kennengelern habe? Oder fühle ich mich wohler, auf derselben Insel zu weilen wie sie (also auf Teneriffa)? Welche Art von Apartamento, welcher Ort genau soll es sein? Schafft mein Körper eine dritte Geburt überhaupt?

Fragen habe ich viele 😉 Und trotzdem fühle ich mich innerlich so ruhig – was mich selbst auch überrascht. Mein Kopf wüsste gerne schon, was wie wo genau passieren wird. Doch ich spüre auch, dass diese Schwangerschaft und das Wesen in mir eine andere Aufgabe für mich haben. Und da kommen wir wieder zum Thema Vertrauen – irrational, und doch irgendwie real. Bei den ersten beiden Schwangerschaften war für mich von Anfang an klar, wo, wie und mit wem ich gebären möchte, das Setting also. Bei der jetzigen merke ich, ist das zweitrangig. Es geht darum, das Gefühl von Zuhause, das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit in mir selbst so tief verwurzelt zu erfühlen, dass nichts und niemand daran rütteln kann. Dass ich so tief ins Vertrauen eintauche, in meine Körperweisheit, in die Verbindung zu meinem Kind im Bauch, in meine Familie, die Menschen um mich herum – ins Leben. Es fühlt sich an wie die Fortsetzung des Prozesses, welcher vor wenigen Monaten in Sardinien gestartet hat. Und ich bin gespannt wie es weitergeht 😉

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